Pauline Maier
Portrait-Büste
Künstler
Kuenstler
Kurzbeschreibung
Denkmal für eine in Baiertal geborene jüdische Krankenschwester.
Bronze, 53 x 37 x 25 cm. Die Modellierung erfolgte nach einer Fotografie. Bodenplatte (50 x 50 cm) und Sockel (112 x 40 x 32 cm) aus rotem Sandstein.
Standort: Baiertal, vor dem Bürgerhaus.
Hergestellt 2009. Aufgestellt am 8. November 2009.
Initiiert und finanziert von der "Bürgerstiftung Kunst für Wiesloch e.V.".
Beschreibung
Pauline Maier wurde am 21. Oktober 1877 in Baiertal geboren. Nach ihrer Ausbildung als Krankenschwester in Berlin und Breslau wechselte sie 1913 in das jüdische Krankenhaus in Mannheim. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete sie in Kriegslazaretten und Verwundetenzügen. Nach Ende des Krieges kehrte sie nach Mannheim zurück, wo sie 1922 die Stelle der Oberin an dem nach ihr benannten jüdischen Altenheim und Krankenhaus am Luisenpark übertragen bekam.
In der Pogromnacht am 9./10. November 1938 und in der Zeit danach war sie Vielen Hilfe und Rettung und verstand es, das Krankenhaus unter großen Schwierigkeiten weiter zu führen.
Als die Insassen im Oktober 1940 in das südfranzösische Internierungslager Camp de Gurs deportiert wurden, begleitete sie freiwillig den Transport. Unermüdlich und hingebungsvoll pflegte sie im Lager ihre Schützlinge weiter. Sie gab ihnen Trost und Hilfe in ihrer Ausweglosigkeit. (Siehe auch ZDF-Fernsehfilmreihe History vom 25.01.2009.) Im August 1942 wurde der größte Teil der Insassen des Lagers nach Auschwitz abtransportiert. Wiederum bestand sie darauf, die zur Deportation Kommenden auf dem Weg der Vernichtung zu begleiten. Im selben Jahr kam auch sie dort ums Leben.