Ringstraße wieder frei, Bushaltestellen sind verlegt
Sichtliche Erleichterung war in den Gesichtern von Oberbürgermeister Dirk Elkemann, Bürgermeister Ludwig Sauer und der Leiterin des Wieslocher Tiefbauamtes Anja Dahner abzulesen, als man sich am Montagmorgen, 16.12.2024, an den gerade einen Tag zuvor wieder in Betrieb genommenen Bussteigen in der Ringstraße traf. „Wir sind einfach happy“, so Oberbürgermeister Dirk Elkemann, „dass diese große Baumaßnahme nun bis auf Restarbeiten am Fontenay-aux-Roses-Platz abgeschlossen ist.“
Am Fontenay-aux-Roses-Platz und am Leimbach werden aktuell noch Restarbeiten durchgeführt. Unter anderem wird die Uferwand des Leimbachs stabilisiert, „hier sind Auskolkungen entstanden, die wir beheben müssen, bevor es zu statischen Schwierigkeiten kommen könnte“, erklärt Anja Dahner. Wenn alle Arbeiten beendet sind, dies wird nach der Weihnachtspause sein, kommt dann auch der Stehkragen auf seinen neuen Platz zurück.
Neue Verkehrsführung, Umweltspur, Rückverlegung der Bushaltestellen
Bedeutet, dass der Verkehr nun auch wieder von der Stadtgalerie kommend nach rechts in die Ringstraße einfahren kann. Verschwinden werden auch alle Barken und Einschränkungen der Baumaßnahme auf den Straßen. Restarbeiten auf dem Fontenay-aux-Roses-Platz werden aktuell noch durchgeführt.
Die Untere Hauptstraße wird dauerhaft Einbahnstraße gen Norden bleiben, gen Süden (Stadtgalerie) ist die sogenannte Umweltspur entstanden, die sich auch optisch von abhebt. Diese ist den Bussen und Radfahrenden vorbehalten.
Eine Neuerung gibt es im Bereich der Bussteige (Haltestellen): Bei den Anzeigetafeln, die an den Haltestellen in der Ringstraße installiert sind, handelt es sich um sogenannte DFI (Dynamische Fahrgast Informationssysteme). Diese werden zentral mit Daten versorgt und können somit in Echtzeit die Abfahrten der Busse oder auch Störungsmeldungen anzeigen. Für Menschen, die sehbeeinträchtigt sind, sind am Mast der DFI Taster angebracht, so dass die Information auch in Sprache ausgegeben werden kann. Die Umstellung auf Echtzeitdaten wird aus technischen Gründen vermutlich mit kurzer zeitlicher Verzögerung von wenigen Tagen möglich sein.
Rückblick auf das Großprojekt
Im März 2022 begann das Großprojekt mit der Sperrung der Unteren Hauptstraße, parallel wurden auch alle Buslinien in die Güterstraße an die Stadtgalerie verlegt.
Danach wanderte die Großbaustelle im Frühjahr 2023 in die Ringstraße, die mit mehreren Bauabschnitten in Einbahnstraßenregelung befahrbar war. Völlig neu gemacht wurden in allen Straßen die Versorgungsleitungen zusätzlich wurden überall aufwändig Fernwärmeleitungen verlegt. Die gesamten Arbeiten kamen teils nur zäh voran, weil auch bei den verschiedenen Baufirmen immer wieder Fachkräfte fehlten und verlängerten die Bauzeit. Diverse große und kleinere Bauabschnitte folgten in der vergangenen gut zweieinhalb Jahren aufeinander, die mit teils großräumigen Straßensperrungen verbunden waren. Vor allem für die abschließenden Straßenbauabreiten an der Oberfläche musste dann beispielsweise der Kreuzungsbereich Hauptstraße/ Schwetzinger Straße und danach die gesamte Ringstraße für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. „Eine große Belastung vor allem für die Gewerbetreibenden in der Unteren Hauptstraße und Schwetzinger Straße und deren Kundinnen und Kunden“, so Oberbürgermeister Elkemann. „Danke für das große Verständnis der ansässigen Unternehmen und Praxen, wir wissen, dass wir Ihnen Einiges zugemutet haben.“
Neben der Arbeiten im Untergrund und der neuen Gestaltung der Fahrbahnen, der Neupflasterung der Gehwege mit neuer Beleuchtung und neuen Sitzmöglichkeiten sind zusätzlich Baumquartiere für sechs Straßenbäume entstanden. Im Zusammenhang mit der Umgestaltung wurden die Baumquartiere mit einem Regenwasserbewirtschaftungssystem ausgestattet. Dafür hat die Stadt einen zusätzlichen Regenwasserkanal verlegt, um das Straßenoberflächenwasser direkt an die Baumwurzeln der neuen Bäume und Grünflächen zu leiten. Zusätzlich ermöglicht eine 70 Kubikmeter fassende Zisterne unter dem Fontenay-aux-Roses-Platz, dass bei Trockenheit das Straßenoberflächenwasser wieder zu den Baumquartieren gepumpt wird. Dadurch wird Trinkwasser eingespart und die Bäume optimal versorgt. Diese neue Technik ist Teil des Prinzips der „Schwammstadt“ und dafür da, dass die Bäume genügend Wasser bekommen und das Klima innerorts verbessert wird, weiterhin ist dies eine Maßnahme zur Vermeidung von Starkregen-Gefahrenpotentialen.
Ins Auge stechen die neuen Buswartehäuschen mit der neuen öffentlichen Toilettenanlage, in der man sowohl mit Bargeld als auch bargeldlos zahlen kann, Begrünung der Dächer inklusive.
Auf jeder Seite der Ringstraße haben nun drei Busse Platz, die bequem und unkompliziert die Fahrgäste aufnehmen könne. Hier musste das alte Granitpflaster weichen und wurde mit einer 25 cm dicken Betonschicht ausgetauscht. „Die Belastungen der Busse sind so stark, dass man diesen Bereich besonders stabilisieren muss“, beschreibt Anja Dahner.